Als Peitschenknaller

Nach meiner Trümmermeldung aus dem Oktober habe ich mich ziemlich rar gemacht in Bloghausen. Das lag nicht etwa daran, dass ich dem Trübsinn verfallen wäre oder einen ausgedehnten Urlaub angetreten hätte, wie bereits vermutet wurde. Vielmehr habe ich tatsächlich „die ganz große Kehrschaufel aus der Abstellkammer meines Herzens“ herausgeholt und all die Trümmer zusammengeschippt, die da herumlagen.

Das Familienschloss ist verkauft – und zwar dergestalt, dass nach Rückzahlung aller Schulden sogar noch etwas übrig bleiben wird -, die Trennung von der bösen Fabrik ist verdaut und eine neue Anstellung gefunden. Seit November bin ich Peitschenknaller in einer Institution von Geistesmenschen. Das klingt mysteriös? Widersprüchlich? Es ist aber spannend. Weil den alten Peitschenknaller haben sie nämlich geschasst, weil er zu laut mit der Peitsche geknallt hat. (Fand ich übrigens auch.)

Von mir erhoffen sich die Geistesmenschen nun, dass ich zwar durchaus mit Peitschen hantiere, aber keinesfalls zu laut mit ihnen knalle. – „Was ist Ihre herausragende Eigenschaft?“ – „Empathie, oder was glauben Sie?“

Das Schönste am neuen Job ist: Ich darf in der Vorweihnachtszeit wieder Kerzen auf dem Schreibtisch abbrennen. Ich muss das sogar, die Geistesmenschen schätzen das ungemein. Fast zu schön, um wahr zu sein. Ich hoffe, es geht mir nicht demnächst so wie der einst frisch verjobbten Kaltmamsell.

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Jetzt muss ich nur noch diese Kleinigkeit mit der Beziehungskatastrophe hinbekommen. Über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr, die klassischen Wir-Tage im Jahr. Die nächsten zwei Wochen werden noch mal ein ganz dicker Brocken, ein Haps, den ich wohl nur mit großer Mühe runterwürgen werde können. (Ich albträume ja immer noch, seitdem die Schmerzdame und ich den Kindern 1.0 bis 3.0 die anstehende Trennung eröffnet haben. Drei heulende Kids, die sich gegenseitig trösten mussten, waren ein sehr fetter Klops, an dem ich beinahe erstickt wäre.)

Deshalb entschuldige ich mich jetzt noch einmal bei der treuen Leserschaft. Ich ziehe mich zurück bis ins neue Jahr, auch wenn ich Eure Reaktionen natürlich dank moderner Technik mitbekommen und ungemein wertschätzen würde.

Schöne Feiertage wünsch‘ ich. Kommt gut rüber. Wir lesen uns in 2014. Es kann nur besser werden.

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