Fragestunde bei Lamamma

In der Patchwork Family hat sich Lamamma neun Fragen ausgedacht und an drei Adressaten verteilt. Mein letzter Kettenbrief liegt geschätzte zwanzig Jahre zurück, ich bin also keinesfalls übersättigt und gehe eben mal ans Eingemachte:

1. Wo würdest du hinziehen, wenn Du woanders leben müsstest/dürftest?

Puh! Hier muss ich wohl nach dem Ausschlussprinzip vorgehen. Das Paradies, wie es zum Beispiel Frau Etosha erlebt hat, lehne ich ab. Auf Dauer kein Internet, keine vernünftigen Einkaufsmöglichkeiten, kein modernes Leben? Nein danke.
Auch Abgeschiedenheit will ich nicht haben. Alpenblick? Terrasse am Meer? Wald pur? Dafür gibt es die Blogs der anderen. Für mich lieber stets erreichbares Kino, eine Kneipe in Gehnähe, Döner & Co. für den schnellen Hunger.
Wo in aller Welt das sein soll? Am liebsten in Reisedistanz ohne Jetlag nach Deutschland. Lateinische Schriftzeichen bevorzugt, bekannte Landessprache wäre schön. Temperaturen möglichst nie unter dem Nullpunkt.
Wie wäre es also zum Beispiel mit Lissabon? Klar, warum nicht?

2. Eine Chance in Deinem Leben, der du – auch wenn Du natürlich nichts bereust – trotzdem ein bisschen nachtrauerst?

Vor rund zehn Jahren hätte ich als Teamassistentin Tippse für ein Kundenprojekt nach Frankreich an den Atlantik gehen können. Projektdauer: ein Jahr, Kost und Logis inklusive, Wochenendfreizeit.
Hab ich damals abgelehnt, wegen einem Kerl. Natürlich bereue ich nichts. Ich trauere auch nichts und niemandem nach. Ich könnte mir nur inzwischen mit Anlauf selbst in den Arsch treten dafür, dass ich gehirnamputierte Nullcheckerin von Amors Pfeilen verblendet diese einmalige Chance nicht ergriffen habe!

3. Rechtschreibfehler sind für Dich …?

… beruflich die absolute Katastrophe! Agenturen haben in dieser Hinsicht eine Null-Toleranz-Policy. Lern schreiben, oder such Dir einen anderen Job!
Privat sind Rechtschreibfehler, na ja, einfach ärgerlich. Ich ärgere mich beispielsweise immer wieder gern darüber, dass bekannte Leute wie Don Dahlmann, der sich selbst Journalist nennt, auch nach über zehn Jahren Publizistik den Unterschied zwischen dass und das noch nicht gelernt hat.

4. Das letzte Mal Lampenfieber hattest Du …

… vor einer Woche, als ich meinen ersten Eintrag beim Wortmischer verfasste. (Das war mal einfach zu beantworten.)

5. Dich stört an einem Lokal immer …?

Ähem. Wer in jedem Lokal immer das gleiche Problem hat, geht entweder unbewusst absichtlich in die falschen Lokale oder sollte darüber nachdenken, ob er nicht an einem psychischen Defekt leidet. Ich habe immer und überall noch eine Kneipe, eine Bar oder ein Restaurant gefunden, in der/dem ich mich wohl gefühlt habe.
Liegt das nur an meiner Vorliebe für Großstädte?

6. Wie sieht Deine optimale „Alters-WG“ aus?

Meine letzte WG-Erfahrung liegt neun Jahre zurück. An die erinnere ich mich insgesamt nicht sehr gerne. Ich schätze, dass ich mich etwa in dreißig bis vierzig Jahren gedanklich mit dem Thema Alters-WG beschäftigen kann.
Wir sprechen uns dann wieder.

7. Als nächstes lernst Du …?

… eine Fremdsprache? Welche? Ist doch logisch: die Sprache, die ich für Frage 1 brauche!

8. Richtig faul sein?

Oh ja! Diese Frage gefällt mir sehr. Ich stehe ja immer spätestens Viertel nach acht, halb neun auf, wenn ich nicht gerade erst im Morgengrauen ins Bett gefallen bin. Richtig schön faul ist:
Um halb neun den Schlafanzug gegen Jogginghose und Sweater tauschen, die Zudecke vom Bett zum Sofa schleppen und sich mit frischem Kaffee aber ohne Uhr in die Kissen kuscheln. Die absolute Krönung der Faulheit besteht dann noch darin, das bereit liegende Lieblingsbuch total zu ignorieren und statt Lesen lieber den mäandernden Gedanken nachzuhängen.

9. Welche Fragen beantwortest Du grundsätzlich nicht?

Ich halte es für sehr unhöflich, Fragen nicht zu beantworten. Aber niemand kann einen daran hindern, Fragen so zu beantworten, dass die Antwort keinerlei nützliche Information enthält, der Fragende sich für die Frage schämt, aber trotz allem die höfliche Form gewahrt bleibt.

* * *

Bis hierhin war es einfach. Jetzt kommen die beiden schwierigen Teile des Kettenbriefes. Erstens, sieben neue Fragen ausdenken. Zweitens, drei Opfer auswählen, denen ich die Fragen in die Schuhe schieben kann.
Besonders die Sache mit den Opfern könnte wirklich schwierig werden. Denn man los!

Charlottes Sieben

  1. Was ist das früheste Ereignis in Deinem Leben, an das Du Dich erinnern kannst?
  2. Wann und wen hast Du zum ersten Mal geküsst? (Mama, Papa, Opa, Oma gelten hier nicht.)
  3. Bist Du Eurogegner oder -befürworter?
  4. Seit wann benutzt Du Mobiltelefon? Seit wann Smartphone? Hast Du einen Twitter-Account?
  5. Mit welcher Freizeitbeschäftigung verbringst Du in Deinem aktuellen Leben am meisten Zeit?
  6. Dein Partner oder bester Freund hat Dich auf ewig verflucht, das Haus angezündet und Dein Konto abgeräumt. Bei wem suchst Du Hilfe?
  7. Wovor hättest Du mehr Angst im Alter? Vor Demenz oder Insolvenz?

Charlottes Opfer

In Ermangelung eines eigenen Netzwerkes werfe ich meinen Fragenkatalog eben den drei Unglückseligen hinterher, die sich zuletzt unvorsichtiger Weise in den Kommentaren der Wortmischerei haben blicken lassen:

Ich würde mich freuen, wenn Ihr drei meinen Kettenbrief weitertragen würdet, damit mich nicht ewiges Unglück, ein schreckliches Ereignis und die Krätze ereilen. Alle anderen sind natürlich ebenso herzlich willkommen, bitte meldet Euch in den Kommentaren!

Eure Charlotte

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