Girl Writing a New Text Message?

iPhone-Schlampe

Bildquelle: Picjumbo

Letzthin im Internet: Ich klicke auf einen Artikel über irgendwelche Neuigkeiten bei Smartphones und halte sofort mit quietschenden Mausrädern an, als sich die Seite auf meinem Bildschirm aufbaut. Was bitte ist denn das?
Das Online-Magazin versucht wie alle anderen auch, seine Artikel mit Fotos aufzupeppen. In diesem Fall stammt das Bild aus der kostenfreien Fotodatenbank Picjumbo. Und ich kriege direkt die Krise, als ich die Abbildung sehe.

Zum einen wurde das Foto vollkommen unprofessionell aufgenommen. Verwackelte Gegenstände gibt es nicht auf Profifotos. Wenn unscharf, dann bitte hinterher gezielt weichgezeichnet.
Und die Finger der jungen Dame gehen gar nicht. Profis schießen solche Bilder nur mit Handmodels. Die unregelmäßigen Fingernägel und vor allem der bucklige Nagellack jagen mir Angst ein.

Aber bitte, es muss jeder Fotograf selbst wissen, wie und mit wem er arbeitet. Schließlich sind die Bilder bei Picjumbo kostenlos. Da wird kein Terry Richardson zum Lieferantenkreis gehören.
Aber was mich echt, wirklich und ganz hoch auf die Palme bringt, ist die „Aussicht“, die da ganz zufällig gezeigt wird. Der Betrachter starrt dem Mädel derartig tief in den Ausschnitt, dass man nur um Haaresbreite nicht mehr erkennen kann, ob sie ein Bauchnabelpiercing trägt.

Leute, wenn Ihr schon sowas machen müsst, dann seid wenigstens ehrlich! Nennt das Foto bitte nicht „Girl Writing a New Text Message“ sondern „iPhone Slut Sexting“.

(Ist doch wahr, oder…)

3 Kommentare

  1. Jein. Was den Ausschnitt betrifft, stimme ich Ihnen zu, da wird die Aufmerksamkeit des Betrachters natürlich vom Handy abgezogen. Die Energie geht immer zum Leck ;-)

    Jetzt kommt das Aber: Wir Frauen können uns nicht einerseits darüber aufregen, dass Fotos im Photoshop retouchiert werden, Dellen weggepixelt und Fettpölsterchen deleteted werden und uns gleichzeitig über nicht so perfekte Hände echauffieren und nach Handmodels schreien.
    Also meine Finger sind auch nicht perfekt, und mein Nagellack ist mittlerweile abgeblättert, und ich kann trotzdem SMS schreiben.

    1. „… zum Leck“ ;‘-)
      Sehr lustig, wirklich. Das muss ich mir merken.

      Deiner Kritik stimme ich nach einigem Nachdenken zu. Natürlich ist es nicht gut, sich einerseits über photogeshoppten Sexismus aufzuregen und andererseits nach „besserem Material“ zu verlangen. Das sehe ich ein. Vielleicht habe ich mich noch immer nicht vom Brigitte-Syndrom frei machen können: Auf den Diätwahn schimpfen, aber selbst heimlich doch mitfasten.

      Allerdings gebe ich zu bedenken, dass mein Hauptärgernis ja nicht in der Mache des Fotos bestand, sondern an der Unehrlichkeit der Agentur.

      Ich tu mal so, als wäre ich Modell für das Foto gestanden. Würde das so wie jetzt unter dem Titel „girl texting“ veröffentlicht, wäre mir das ziemlich peinlich. Hätte hingegen unter dem Foto gestanden „slut sexting“, hätte ich einen anderen Blickwinkel auf das Bild. Ich könnte mich darauf berufen, dass es sich um eine gestellte Szene, um ein Theaterspiel handelt.

      Ach, ich weiß nicht, ob ich mich erklären kann. Ich liege immer noch irgendwo neben dem, was ich meine. Aber dank Dir auf jeden Fall für die Diskussion.

  2. Mich stören weder Ausschnitt noch Busen noch Nagellack. Frauen tun das: sie machen sich hübsch und sie kommunizieren viel. Mir missfällt viel mehr die verniedlichende Bezeichnung einer offen-sichtlichen (sic) Frau als „girl“ oder „Mädel“.

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