Knack & Back?

Knack & Back?

Zu Hilfe! So helfen Sie mir doch! – Kochen ist ja etwas, das ich gern mache, da krieg ich auch alles irgendwie hin. Backen hingegen ist hier Sache von Tochter 3.0. Klare Rollenverteilung, so mögen es die Wortmischers.

Letzthin jedoch fand die Tochter beim Aufräumen ein Mitbringsel ihres Freundes von den britischen Inseln und stellte es auf dem Esstisch ab.
Eine solche unkommentierte Platzierung bedeutet im Wortmischer-Wortlos-Subkontext-Kode: Mach was damit, sonst werf ich es weg!

Nun gibt es aber zum abgebildeten Gefäß keine Gebrauchsanweisung. Es enthält v. u. n. o. braunen Zucker, Mehl (eventuell bereits mit Backpulver vermengt?), nochmal braunen Zucker, Haferflocken, dunkle Schokostückchen, weiße Schokostückchen.

Und jetzt? Was tun? Milch dazu? Ei(er)? Dann alles verrühren und aus dem Fenster kippen? Unten auf der Straße gibt das garantiert einen Auflauf?

So helfen Sie mir doch!

30 Kommentare

    1. Bingo! Keine halbe Stunde hallt mein Hilferuf durch die Weiten des Internetzes, schon kommt der Mechatroniker in seiner Schaluppe angesegelt und wirft den Rettungsring aus; inklusive Backrezept und Bebilderung. Vielen Dank für den Einsatz im Krisengebiet der wortmischerlichen Küche!

    1. Alles klar. Ich wollte schon die Frage nach dem Mehl stellen, ob das unbedingt ins Porridge gehört oder nur als Zierrat im Glas ist ;-)

    1. Sozusagen statt Schokoeiern? Das wäre allerdings der Hit. Diese Vollmilcheier aus der Weihnachtsmannschmelze von 2015 schmecken mir nämlich überhaupt nicht, auch wenn sie im bunten Stanniol immer so lecker aussehen :-(

  1. Und mir hat der Mechatroniker das Kompostieren vorneweg genommen!
    So was aber auch.
    Auf jeden Fall alles mal kosten, nicht, dass da schon irgendetwas ranzig ist und man sich den Geschmack verübelt.

    Ansonsten würde ich mich natürlich über ein Foto des Endproduktes freuen.

    Liebe Grüße

    1. Ah ja! Der Ranzhinweis ist sicher Gold wert. Ich glaube, das Mitbringsel stammt aus dem vergangenen Juli. Und wie lang das Ding davor in London im Tourishop-Regal stand, weiß kein Mensch.

      (Ich sehe zu, den Entstehungsprozess im wortmischerlichen Chemielabor fotografisch zu dokumentieren, um allen verbalen Helfern und Supportern eine Rückmeldung für ihren selbslosen Einsatz an der öden Front meiner Bäckereikenntnisse liefern zu können.)

  2. Cookies, Cookies, Cookies!
    Papa backt.
    15 dag zimmerwarme Butter
    und 2 zimmerwarme Eier
    mit 60 g Puderzucker
    zusammen schaumig rühren
    dann den Inhalt des Glases dazumischen
    der Teig sollte schwer reißend vom Löffel fallen (Probe)
    wenn der Teig zu fest sein sollte, vorsichtig ein paar Löffel Milch o. Wasser
    wenn zu weich, Haferflocken oder Mehl dazumischen
    mit Esslöffel Cookies aufs Backblech setzen (mit Backpapier ausgelegt)
    bei ca 180 Grad ca.15 min backen
    (Cookies sind heiß noch weich, werden aber mit dem Erkalten fest
    viel Vergnügen beim Experiment
    und beim Genießen!

    … aber was erzähle ich, oben ist der Link vom Mechatroniker
    … da mecht ich weiter gar nichts mehr hinzufügen

    1. „dag“! – Wie lang ist es her, dass ich diese Maßeinheit zuletzt in einem Rezept gelesen habe? Jahrzehnte jedenfalls. (Da meine Mamafamilie aus dem Noritalienischen und Südösterreichischen stammt, gibt es tatsächlich ein handgeschriebenes Kochbuch, in dem Dekagramm vorkommen. Ich muss unbedingt daran denken, mich dereinst als Erben dieses Büchleins einsetzen zu lassen!)

      Und danke für die Backhinweise. Insbesondere diese Sache mit der Konsistenz des Teiges und den Möglichkeiten, ihn nachträglich noch zu retten, scheint mir für mich sehr wichtig.

      Ob das Genießen dann wirklich ein Vergnügen sein wird? – Ich werde berichten.

    2. Was? Habe ich tatsächlich „dag“ geschrieben? Ich? Unfassbar.
      Dieses „dag“ ist ja schon vor Jahrzehnten abgeschafft worden. Und ich hatte noch beim Denken (ja, manchmal denke ich während des Schreibens) die 150 Gramm im Kopf, daran erinnere ich mich genau. – Das kommt davon, weil ich bei Rezept auf Papier ja nur Kürzel hinschreibe, nämlich 15′, und ich vermutet hatte, der Herr Wortmischer würde das dann nicht entziffern können.

  3. Als erstes sollte das Haltbarkeitsdatum überprüft werden und dann, wenn sich daraus nichts ergibt, der Inhalt vorsorglich aus dem Gefäß entnommen, Wasser darein gefüllt und einen Strauß Narzissen hinzugetan werden. Aus der Gummidichtung und zwei von drei Klammern ließe sich eine Zwille anfertigen und den Deckel benutzt man als Dokumentenbeschwerer, das hätte den Vorteil, dass die Dokumente noch zu lesen wären, obwohl etwas auf ihnen lastet (eignet sich weniger für unbezahlte Rechnungen). Mit der verbliebenden letzten Klammer ließe sich eventuell das stark zerlesene Lieblingstaschenbuch zusammenhalten oder ein Hosenbein beim Fahrradfahren.

    1. Ach, der Herr Nachbar Leisetöner! Wie so oft: pragmatisch, praktisch, gut. Ein von Herzen kommendes Danke für die wertvollen Upcycling-Hinweise. Ohne solche kommt man sich heutzutage ja schnell vor wie eine unverbesserliche Umweltsau.

      (Übrigens: Den „Inhalt vorsorglich aus dem Gefäß“ entnehmen, ist schon deshalb eine gute Idee, weil ich dann die Mengenangaben anpassen kann. Wobei ich nicht sicher bin, was ich tun soll, wenn in den Zutaten plötzlich ein 3/5 Ei auftaucht. Aber das ist wieder ein anderes Problem.)

  4. machen sie da draus einen „gleichschwerteig“: also ungefähr gleich viel butter, zucker, mehl sollt drin sein und dann wird so ziemlich alles. je mehr eier sie dazu nehmen, desto weniger backpulver brauchen sie. es ist nicht schlecht, zuerst butter mit zucker und eiern zu verrühren und dann den rest dazu zu geben. es geht aber auch alles auf einmal. wenn sie keine besonders gute küchenmaschine haben, schlagen sie den schnee extra und geben ihn erst am schluss dazu. wenn ihr mixer brav arbeitet, können sie auch diesen schritt weglassen.
    den rest können sie beliebig ergänzen, dann wird´s halt ein nuss/schoko/obst/was-auch-immer kuchen. oder 12 muffins.
    so – jetzt können sie backen! fast alles;-)

    1. Boah! Ich überlege ernsthaft, die Wortmischerei in ein Koch- und Backstudio umzuwandeln. So viel über Kuchen & Co. wie in den letzten 24 Stunden, hab ich in den vergangenen 40 Jahren nicht von Mutter und Großmutter erfahren.

      Ich kann jetzt backen! Fast alles ;-)

      ~

      Technische Anmerkung: In den Anfangszeiten der Haushaltsbildung zwischen Tochter 3.0 und mir ging es ja auch um die Ausstattung. Die Tochter erwies sich als wahres Kind ihrer Generation und schwatzte mir eine originale KitchenAid mit allem möglichen Zubehör ab. Dieser Mixer „arbeitet brav“ :-)

    2. Oje! Tochter 3.0 würd mich häuten. Außerdem trennt man(n) sich nicht von seiner KitchenAid … \o/

  5. Der Wortmischer könnte sich auch was Backen lassen. Vielleichts gibts am Arbeitsplatz eine heiße (backfreudige) Kollegin oder einen (küchenerfahrenen) Kollegen, der gerne was ins Rohr schieben würde. *kicher*

    1. Also das muss hier mal klargestellt werden: An meinem Arbeitsplatz gibt es weder heiße noch backfreudige Kolleginnen. Dies mag bedauerlich sein (weil mir ja keine 'was backt ;-þ), ist aber in Gänze recht gut so, glaube ich. Was die männlichen Kollegen – rein backtechnisch – alles drauf haben, weiß ich nicht, weil bei mir schieben sie ja nichts ins Rohr.

      (Übrigens gibt es immer wieder diese unbezahlbaren Momente im Leben eines Bloggers, in denen er über seine Anonymität froh ist.)

  6. Köstlich!
    Bald hab ich einen Bauch-Muskelkater vor lauter Lachen.

    Vonwegen Anonymität. Ich stelle mir grad vor, der Herrr Wortmischer, oberster Chef eines Unternehmens mit 15.000 Mitarbeitenden, der als arbeitsam aber ausgesprochen wortkarg gilt im Büro. Seine heimliche Liebe: ein Weblog, in dem er nur so sprudelt und übergeht im Schreiben. Brilliante Texte mit farbenfrohen Schilderungen, obwohl der feine Herr sonst stets in grauen Anzügen seiner Arbeit nachgeht.Und backen kann er auch! Und wie! Niemals hätte man ihm das alles zugetraut. Eine echte Überraschung, dieser Wortmischer. Wenn wundert es da noch, dass er nach der Veröffentlichung seines ersten Romans 2017 Berühmtheit erlangt hatte. Deutschland wusste bis dahin nicht, welch großes Talent sich hier so lange im Verborgenen gehalten hatte.

    1. Wollen Sie mich hier etwa aushorchen? Sie wollen mich doch nicht aushorchen, oder? – Nein, das wollen Sie ganz bestimmt nicht.

      Außerdem hatte ich ja schon mal offen gelegt, dass ich beruflich als Peitschenknaller bei Geistesmenschen tätig bin. Ich hoffe wohl, bei denen als „arbeitsam“ zu gelten; als „wortkarg“ wird mich hingegen kaum einer bezeichnen wollen.
      Auch trage ich so gut wie nie Anzüge, weder graue oder schwarze, noch andersfarbige. Geistesmenschen schätzen mehrheitlich einen möglichst hohen Anteil an selbst gefertigter Kleidung und wollen auch ihren Peitschenknaller lieber in Freizeit- als in klassischer Bürokleidung sehen. Casual Wear sagt man dazu in der neudeutschen Business-Sprache, glaube ich.

      Über meine Backkünste breiten wir bis auf Weiteres lieber noch den gnädig verhüllenden Mantel des Schweigens. Und diese Sache mit dem Roman … na ja.

  7. Peitschenknaller, aha. Ich habe mich zurückgelesen, bin der einen oder anderen Seite gefolgt. Oh … oh … oh … Trümmermeldung, Trennung von der bösen Fabrik, Schmerzdame, Kehrschaufel aus der Abstellkammer des Herzens, Schlossverkauf … das tut beim Lesen noch weh, auch wenn der Trümmerhaufen und dessen Aufräumarbeiten, vor dem Sie gestanden sind, schon ein Weilchen zurückliegt. Erinnert mich, … so eine Trennung gleicht auch einer Art von Begräbnis, … nach so vielen Jahren von gepaarter Zweisamkeit und familiären Gemeinsamkeiten.
    An dieser Stelle möchte ich mein Mitgefühl zm Ausdruck bringen. Ohne viele Worte darum herum zu machen.

    Was den Peitschenknaller betrifft, da bin ich mir nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe. Ich vermute, Sie arbeiten in irgendeiner Weise als (Controlling)Chef eines (IT-)Unternehmens. Mir ist Peitschenknaller eher ein Begriff von den Sarntaler Peitschenknallern oder von den Pferden der spanischen Hofreitschule, von denen ich munkeln hörte, sie würden mit der Peitsche …, damit sie die Künststücke denn auch wirklich so gut beherrschen (lernen). Ansonsten kenne ich die Peitschen(knaller) vom Aperschnalzen in den alpinen Regionen, in denen dieser Brauch im Frühjahr gepflogen wird.

    Sie haben ganz Recht, natürlich will ich sie nicht aushorchen. Wozu auch? Und wegen dem Roman, mir ist klar, sowas braucht echt Zeit. Viel Zeit! Außer man ist einer jener begabter Schriftsteller, dem die Themen nur so aus dem Ärmel fallen und der einen Stab an hilfreichen Mitarbeitenden (Menschen) im Hintergrund hat.
    Aus der Vielzahl an Schreibenden, die darauf hoffen, mit dem Schreiben und Buchveröffentlichungen zum großen Erfolz zu gelangen, sind es in Wirklichkeit vergleichsweise wenige die wirklich dort hin gelangen. Ich halte es für gut, da einen realistischen Blick auf die Welt des Romanschreibens zu werfen. – Trotzdem finde ich großen Gefallen an Ihrem Schreibstil und der Art des Erzählens, wie ich sie hier in Blog vorfinde. Ich gebe zu, ich habe Freude an der Sympathie, die ich für Sie empfinde.

    Und wissen Sie, was das Schöne an Blogkontakten ist? Ich habe die eine oder andere bloggende Person im real Life kennengelernt, und die im Blog empfundene Sympathie hatte ich auch in der Wirklichkeit der persönlichen Begegnung so erlebt.

    1. Danke sehr fürs Mitgefühl, ich habe diese Zeit glücklicher Weise mental zu den Akten gelegt. Über den neuen Beruf will ich keine zusätzlichen Details ausbreiten, der gehört nicht zu meinem Dasein als internetter Schreiberling. (Und umgekehrt müssen die „unheißen Kolleginnen“ und die „Klempnerkollegen“ nichts über meine Bloggerei wissen ;-)

      Ihre Freude am Kennenlernen von Blogkontakten teile ich übrigens: Den (wenn auch wenigen) Menschen, die ich bisher auf dem Umweg über das Internet im echten Leben getroffen habe, bin ich noch heute sehr gewogen.

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