Genug ist nicht genug

Dass der Himmel heute so hoch steht,
kann doch wirklich kein Versehen sein.
Und es ist bestimmt kein Zufall,
dass die Lichter sich vom Dunst befrein.

Nichts wie runter auf die Straße,
und dann renn ich jungen Hunden hinterher.
An den Häusern klebt der Sommer,
und die U-Bahnschächte atmen schwer.

Dieser Stadt schwillt schon der Bauch,
und ich bin zum großen Knall bereit.
Konstantin Wecker, 1977, in Auszügen

Dieses letzte, gewaltige Aufbäumen des Sommers und meine neue, so unbändige Lebensfreude führen dazu, dass mein Leben jenseits des Büroschreibtisches fast nur noch im Freien stattfindet. Es steht ja auch nur allzu viel bereit an jeder Ecke, nach dem man schnappen kann, wenn es einen danach gelüstet.

Wir haben uns in der Museumsufernacht am Main verloren, wo wir die Beine ins Wasser hielten, Wein schlürften und dabei Profundes verkündeten. Am Niddastrand haben wir die Füße im Sand vergraben und mit geringem Tiefgang dem Sonnenuntergang zugesehen. Und auf dem Bad Homburger Laternenfest haben wir brasilianische Fleischspieße geknabbert, Sambatänzerinnen zugesehen und in lauschigen Innenhöfen an Cocktails genippt.
Am Donnerstag steht die Frankfurter Bahnhofsviertelnacht auf dem Programm, Mischung aus ein bisschen Rotlicht, Kunst, Kultur und Soziales. – Und dann rennen wir natürlich noch den jungen Hunden hinterher!

7 Kommentare

  1. wenn ich die lebensfreude richtig interpretiere, dann muss auch dieser satz passen: was sich im herbst findet, hält lang … (alte volksweisheit oder doch „nur“ von meiner großmutter)

    1. Da dank‘ ich der Großmutter, oder lieber doch Dir für den Mut spendenden Hinweis. Das muss doppelt richtig sein, weil ja zumindest hier schon der jahreszeitliche Herbst ausgebrochen ist und auch ich selbst nicht mehr so jung wie der Sommer bin ;-)

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