Freitags: Runterspülen!

No Limits!

Neulich im KindergartenErst vorgestern Abend bin ich aus dem Auge des Sturms zurückgekehrt, wo ich mit meinen Freunden bei Wein, Bier & Tapas das Unsägliche rauf und runter diskutiert habe, um letztlich dem Herrn Puigdemont alles Gute im belgischen Exil zu wünschen. Auch wenn sie ihn dort nicht haben werden wollen, das Beste wäre, er bliebe dort – ein für alle Mal. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Denn am Mittwoch hat Frau Lakritze der Teufel geritten, als sie mir den Freitagstexterpokal fein säuberlich auf Hochglanz poliert vor die Hütte gestellt hat. So sei es also.

Es gibt ja gerade jede Menge beschissener Themen auf dieser Welt. (Siehe zum Beispiel da oben in meinen ersten fünf Textzeilen.) Deshalb knüpfe ich heute thematisch nahtlos an meinen letzten Freitagstexter vom 22. September an und präsentiere auch diesmal wieder ein Foto vom Örtchen.
Macht Euch also bereit, besorgt Euch eine Wäscheklammer fürs Näschen und spült erstmal richtig runter, bevor Ihr in die Tasten haut!

Dos vater

(Hier könnte demnächst Dein Text stehen!)

Ich habe mir übrigens sagen lassen, dass das Foto nicht aus Spanien oder Katalonien stammt sondern aus Italien. (Das behauptet jedenfalls meine Informantin.)

Wer anderes oder mehr zu wissen glaubt, der möge sich in den Kommentaren verewigen. Ist ganz einfach und ohne Nebenwirkungen. (Zumindest im Falle, dass ich Deinen Kommentar in der Nacht auf den kommenden Mittwoch nicht prämieren sollte, gibt es keine Nebenwirkungen. Andernfalls bekommst Du von mir den Pokal nachgeworfen, und Du musst darfst den nächsten Freitagstexter ausrichten.)

Möge der Klügstscheißer gewinnen!

Erst mal durchlüften …

Matamoscas

Puh! – Kaum kommt man nach ein paar Monaten wieder zurück in die Wortmischerei, schon riecht es hier ziemlich schal & abgestanden. Um die ganze Freitagstexterbande in den letzten Wochen hier empfangen zu können, musste ich erst mal die Fenster aufreißen und durchlüften, auch wenn es draußen gerade zwanzig Grad weniger hat als noch in den vergangenen Monaten.

Ja, ich habe meine Schreiberei vernachlässigt. Das liegt in erster Linie daran, dass ich im Sommer 2017 nicht widerstehen konnte, meine freie Zeit so oft und so lange wie möglich in Spanien zu verbringen. Akuter Fall von Heimweh. Und dort, wo ich mich herumtrieb, gab es zu selten WLAN, als dass ich mich parallel auch noch im Internet hätte aufhalten können.
Aber wenn man lange weg war, gehört es sich doch wenigstens, etwas aus der Ferne mitzubringen. Deshalb habe ich Euch das Foto da oben mitgebracht. In einer der Unterkünfte gab es eindeutig zu viele Fliegen. Und weil wegen der Hitze nachts alle Türe offen stehen mussten, halfen auch die vorhandenen Fliegengitter vor den Fenstern nichts. Also rasch beim Chino* vorbei und dort sofort fündig geworden: Vier klebrige Fliegenfänger für eineinhalb Euronen. Ich weiß gar nicht, ob es diese Dinger in Deutschland noch gibt. Hier hab ich jedenfalls schon ewig keinen mehr gesehen. Wahrscheinlich dürfen die hier gar nicht mehr verkauft werden, von wegen „Würde des Fliegenlebens“, oder so. Aber was soll man machen; ich hasse es, früh morgens davon wach zu werden, wenn mir Fliegenscharen über den nackten Hintern krabbeln wie im Pferdestall.

In Spanien heißen die Dinger Atrapamoscas, also „Fang-die-Fliegen“, und liegen beim Chino direkt im ersten Regal hinter der Eingangstüre, auf Augenhöhe. Der Fangerfolg mit dem Atrapamoscas hielt sich jedoch in Grenzen, das sieht man auch auf dem Bildchen da oben. – Ich gestehe, es kam sogar vor, dass ich Fliegen händisch erschlug und dann mit spitzen Fingern auf dem Klebeband platzierte. Sozusagen als Lockvogel für seine Artgenossen: „Seht nur her, wie gemütlich das hier ist auf dem Klebestreifen!“ Hat aber auch nicht viel gebracht.

Um so erstaunlicher ist es, dass das Foto hier in Deutschland sofort als aktuelles Symbolbild zur Lage der Nation herhalten kann: Ein klebriger brauner Streifen, der Schmeißfliegen anlockt**.

Ergebnis Bundestagswahl

~

*) Der Chino, also der Chinese, ist in Spanien das, was bei uns früher Tante Emma war. Er führt ein Haushaltswarengeschäft, in dem es nichts gibt, was es nicht gibt … vom klebrigen Fliegentod bis zum salzsäurehaltigen Putzmittel. Der Chino muss nicht unbedingt Chinese sein. Manche Chinos sind auch Vietnamesen oder Pakistani. Der Chino zeichnet sich als Person nur dadurch aus, dass er stoisch in seinem Laden herumsitzt und den Handel möglichst wortlos abwickelt.
Aber immer ist der Chino ein technischer Avantgardist, der seine Kunden mit Dingen konfrontiert, die sie sonst noch nirgends gesehen haben. Mein Chino, also der mit dem Fliegenfänger, hatte neben dem Ausgang eine vollautomatische Kasse stehen. Das Produkt wird vor einen Scanner gehalten, Geldscheine, Plastikkärtchen oder Münzen in einen Kassenschlitz gesteckt oder einen Trichter geworfen. Alles bleibt drin, Wechselgeld kommt aus einer Rutschbahn aus dem Kasseninneren auf den Kunden zugeschlingert. Diese Kasse ist ein eigenständiges, vollkommen in sich geschlossenes Universum. Ich bin sicher, wenn jemand versucht, sie aufzubrechen, be- oder erschießt sie den Einbrecher auch noch automatisch und ohne Zutun des Ladenbesitzers. – Faszinierend!

**) Ich bin entsetzt. Sogar hier im beschaulichen Hochtaunuskreis legen die braunen Fliegenfänger zu und gehen mit 11,2 % noch vor den Grünen und der Linken als viertstärkste Kraft aus dem Rennen. Es wird ungemütlich am Fuße des Feldberges, irgendwie riecht es schon ein bisschen nach $(#€!$$€. – Ich muss unbedingt den Wohnungsmarkt in Barcelona im Auge behalten. Es könnte sein, dass ich 2021 ganz dringend & sofort hier wegziehen muss.

Freitagstexter: Pokalverleihung

Freitagstexter-Pokal

Güldner Glanz und heller Schein,
Pokalverleihung, die muss sein.
Ein jeder denkt sich: oh, wie fein
passt dieser Pott in mein Blog rein!

Dann wollen wir doch mal sehen, wer den Topf mit nach Hause nehmen darf. Am vergangenen Freitag habe ich ein zu betextendes Foto veröffentlich, zu dem seither sage und schreibe 8 Kommentare von 6 verschiedenen Teilnehmern eingegangen sind; beinahe schon rekordverdächtig, wenn man sich an einige der letzten Runden erinnert.

Besonders gut gefallen haben mir Christofs lehrreicher Kommentar zum veganen Klopapier – „Silvia war völlig von der Rolle, als sie las, dass es jetzt auch veganes Klopapier gibt.“ – und der dezente Hinweis vom Bee zu den freizügigen Rollenspielen – „Bei ‘Suche heißes Girl für freizügige Rollenspiele’ hatte Greta etwas ganz anderes erwartet.“
Auch la-mammas Papierstau beim Drücken Drucken hat mir zwei, drei heftige Lacher entlockt.
Ziemlich sicher hätte ich mich für Silvia oder Greta oder die Druckerei entschieden, wenn nicht … ja, wenn ich mich nicht in den Nachtstunden der Entscheidungsfindung unverhofft in den Online-Comics um Girl Genius verloren hätte und um ein Haar selbst so geendet wäre wie die junge Dame auf dem Bild.
(Silvia? Oder Greta? Ich finde es ja jedes Mal wieder spannend, welche Namen Freitagstexter den Personen auf den Fotos geben. Letzthin wurde der Pokal ja sogar wegen der „kreativsten Feuerwehrmannnamenswahl: Rubinek“ an den Sieger weitergereicht! Aber das ist ein anderes Thema; Ihr wollt heute sicher viel lieber wissen, wer den Pokal mit nach Hause nimmt.)

Caos en el váter

„War vielleicht doch keine so brillante Idee, die komplette ‘Girl Genius’-Reihe in einer Sitzung durchlesen zu wollen.“

Ist gerade nochmal gut gegangen gestern Nacht, wohl weil mir irgendwann die Klopapierrollen ausgegangen sind. Und so reiche ich in dieser Woche mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Pokal weiter an Frau Lakritze. Vielen Dank für das Erlebnis, wir sehen uns dann also in zwei Tagen wieder beim …

Zum nächsten Freitagstexter!

Freitags: Sitzungstag

Die wollen nur schreiben.

Ein wenig peinlich ist es mir ja schon: Da melde ich mich nach langer Abwesenheit mit einem Freitagstexter in der Wortmischerei zurück, schweige danach weiter und komme nun drei Wochen später zum zweiten Mal in Folge mit einem Freitagstexter um die Ecke. (Nicht dass mein persönliches Schreibeckchen im Internet womöglich noch zu einer reinen Dependance der Freitagstexterei mutiert! Das muss anders werden.)

Aber nun ist es eben so gekommen, vom Herrn Bumerang hab ich den Pokal einen Korb bekommen, als Lohn dafür, dass ich einen „grandiosen Hookshot in letzter Sekunde“ gelandet hätte. Vielen Dank an den Bumerang, das ist ein wahrlich bemerkenswertes Lob – insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich meine persönlichen Basketball-Fähigkeiten durchaus in Grenzen halten. (Ich hab mir mal dabei den kleinen Finger der linken Hand gebrochen; das, so glaube ich, ist das erwähnenswerteste Ereignis meiner Karriere als Slam Dunker.)

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Wie dem auch sei, ich präsentiere also gemäß Reglement nun das offizielle Freitagstexterbildchen der Woche. Wischt Euch die Augen, putzt die Brillengläser, nehmt vor dem Bildschirm Haltung an …

Caos en el váter

(Hier könnte demnächst Dein Text stehen!)

Und nein, das ist nicht Frau A. Und auch nicht Tochter 3.0. Beide verwehren sich gegen den bloßen Verdacht! (Vielmehr habe ich das Foto wie so oft per Mail von Supportern* der Wortmischerei zugeschickt bekommen und für gut befunden.)

Nun heißt es also für Euch, in die Tasten zu greifen. Schreibt mir in die Kommentare, was Euch zu der Dame da oben einfällt. Ich hoffe auf rege Teilnahme, damit ich richtig ‘was zu knobeln habe in der Nacht auf den kommenden Mittwoch. Macht mir die Entscheidung so richtig schwer, das wäre schön \o/

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*) So nennt man diese Leute heutzutage, glaub ich. Früher hätte man von Unterstützern oder gar von Mäzenen gesprochen, o tempora o mores! – (Man stelle sich nur vor, es hieße in den Biografien, der Fürst Lichnowsky sei Beethovens Supporter gewesen. Das könnte man doch so keinesfalls stehen lassen.)

Freitagstexter: Pokalverleihung

Freitagstexter-Pokal

Sieh an, sieh an, wie er glänzt, unser Pokal. – Am vergangenen Freitag hatte ich um preiswürdige Kommentierungen eines Bildchens gebeten, und tatsächlich haben sich einige Kandidaten eingefunden. (Auch wenn die aktuellen Beteiligungszahlen im Vergleich längst nicht mehr an die Mengen von Früher™ heranreichen. Aber wie immer und überall gilt: Lamentieren bringt an dieser Stelle nichts. Ich freu mich ja, wenn man überhaupt eine gewisse Auswahl hat.)

An dieser Stelle angelangt muss ich das übliche Prozedere einmal unterbrechen. Ich überreiche feierlich den großen Sonderpreis der Freitagstexter am Hosenband an den wahrscheinlich langjährigsten und vor allem zuverlässigsten Teilnehmer an den Wettbewerben. Gibt es überhaupt eine Runde, zu der kein Beitrag von hubbie eingegangen wäre?
Ich weiß nicht, wieviele Pokalverleihungen an hubbie vorbei gegangen sind, weil er kein Blog führt, in dem er selbst Veranstalter der Freitagstexterei sein könnte. Ich vermute hier eine hohe zweistellige Zahl. Denn auch diesmal wäre er mir mit seinem zweiten Kommentar dieser Runde nicht ausgekommen: „Originelle Illustration zur Frage aus einer Diss über die Somatographie der Sitzzwerge: Haben komplexbehaftete sedentes minores überhaupt Chancen zur Kompensierung ihrer körperlichen Nachteile?“ – Wenn einem soviel Gutes wird beschert, dann ist das einen Asbach Uralt* wert.

Hiermit beantrage ich die Zwangsverpflichtung von hubbie, sich stante pede ein eigenes Blog zuzulegen. So kann das nicht weitergehen.

So. Nachdem dies einmal gesagt ist, überreiche ich den Freitagstexter-Pokal an …

La toalla mallorquina

„Woher er ahnte, dass es sich nur um eine Fata Morgana handeln konnte? Na wegen der Größe. Keine Oase der Welt hat einen so großen See.“

… den Herrn LeiseTöner. Wir hoffen alle inständig, dass er sich noch nicht die Pulsandern aufgetrennt hat und für die Folgeveranstaltung der Freitagstexterei zur Verfügung steht. Wer also wissen will, wie es weiter geht, oder wer womöglich sogar an der nächsten Runde teilnehmen will, der folgt am kommenden Freitag einfach der Beschilderung.

Zum nächsten Freitagstexter!

Habe die Ehre & vielen herzlichen Dank an alle Teilnehmer!

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*) Gestrichen, zensiert. Wegen Schleichwerbung.

Freitags: Neulich auf Malle

Die Feder ist mächtiger als das Pferd.

Den meisten wird es gar nicht aufgefallen sein: Zuletzt habe ich mich hier vor fünf Monaten zu Wort gemeldet.
Was? So lang ist das schon her? – Ja, ich hatte mich einfach mal an einen Vorschlag einer Leserin in den Kommentaren gehalten. Und weil jetzt Herbst ist, mach ich weiter. Na ja, zugegeben, der Auslöser für diesen Beitrag waren der Herr Bee & sein Freitagstexter. Er fand meinen Kommentar zu seinem Breschnew-Foto prämierenswert. So kann’s also kommen. Besten Dank jedenfalls dafür.

Für die aktuelle Runde des Freitagstexters hab ich Euch etwas aus dem Urlaub mitgebracht. Von einem Eiland, auf dem ich mich vor ein paar Wochen zusammen mit 89.999 anderen Mietwagenfahrern herumgetrieben und mich erstaunlicher Weise trotzdem erholt habe. Und zwar bestens.

La toalla mallorquina
(Hier könnte Dein Text stehen.)

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Es ist ganz einfach: Tipp mir in die Kommentare, was Dir bei diesem Foto durch den Kopf geht. Lyrisches, Belletristisches, Verschlagwortetes, egal. Ich nehme alles. Und in fünf Tagen werfe ich den Goldpott der- oder demjenigen hinterher, dessen Interpretation mir am besten gefallen hat. Helmpflicht für alle Teilnehmer!

♫ Southbound Again ♩

Semana Santa en Sevilla

So. Jetzt hab ich hier schon so lange nichts mehr geschrieben, dass ich auch gleich noch ein paar weitere Wochen schweigen kann. Es ist nämlich so, dass ich während der drei letzten Ferienzeiten in der Fabrik, genauer gesagt seit April 2016, keinen einzigen Urlaubstag mehr genommen habe. Und nun habe ich sage und schreibe drei Wochen am Stück frei. Yay!

Ich werde Frau A. ins Schlepptau nehmen und in der alten Heimat viele gute Freunde treffen, bevor wir uns nach einer Woche in Barcelona auf den Weg machen, gemütlich an der Küste entlang gondeln über Valencia, Cartagena, Roquetas de Mar. Ein paar Tage Granada und dann das Highlight in Sevilla: die bombastischen Osterumzüge der hermandades, der Bruderschaften, die ein bisschen Ku-Klux-mäßig herumlaufen und in der Semana Santa düster sacrosankte Stimmung verbreiten.

Wetter wird $(#€!$$€, heißt es. Aber das ist mir egal. Ich will mir drei Wochen lang keine Gedanken machen, wann ich am nächsten Tag aufstehen muss. Ich will vernünftigen Kaffee zum Frühstück und eine La Vanguardia dazu. Möglicherweise werde ich sogar die eine oder andere verbotene Substanz inhalieren und nach jedem Mittagessen einen Carajillo schlürfen. Und was ich sonst noch machen werde, geht niemanden etwas an.

Frau A. hat fleißig Spanisch gepaukt, weil sie sich ängstigt, in Unterhaltungen abgehängt zu werden. (Und das ist etwas, was sie überhaupt gar nicht abkann.)
Das wird sicher spaßig, weil mein allerbester spanischer Freund eine ausgeprägte Ader dafür hat, Auswärtige auf eine ungeheuer charmante Art auf den Arm zu nehmen, so dass sie sich dabei sogar geschmeichelt fühlen. Wäre er nicht schwul, er wäre ein begnadeter Womanizer vor dem Herrn!

Aber was wollte ich sagen:

♫ Southbound again I don’t know if I’m going or leaving home
Boy got to be moving
Seems like the boy is bound to roam
Southbound again got no money but I’ve got no a place to go …
Dire Straits, oder so.

~

Also: Wir lesen uns wieder gegen Ende April, wenn ich Schwierigkeiten haben werde, in mein deutsches Leben zurück zu kehren. – ¡Hasta pronto!