Schreiner oder Horrorfilmer?

Wenn ich vor zwanzig Jahren gewusst hätte, was mir heute Spaß macht, wäre ich wahrscheinlich Schreiner geworden und nicht Bytejongleur. Mit Holz zu arbeiten, ist eine tolle Sache, die erstens kreativ ist wie kaum eine andere Tätigkeit, zweitens viel an der frischen Luft stattfindet (und nicht hauptsächlich auf dem Schreibtischstuhl) sowie drittens schöne Erfolgserlebnisse mit sich bringt, die man sich gerne ansieht. Ein paar gute Ideen, detaillierte Planung, Sägen, Raspeln, Verschrauben und schon steht der dringend benötigte Fahrradunterstand.

Der Fahrradschuppen

Jetzt  fehlt noch ein Anstrich als Wetterschutz und die Dachabdeckung, bei der ich noch nicht ganz sicher bin: Soll da eine leichte Plexiglasabdeckung drauf? (Ihr wisst schon, so ein halb durchsichtiger Wellplastikdeckel.) Oder doch lieber ein Holzdach aus Verlegeplatten mit einer Dachpappenschicht oben drauf? Stabiler wäre wohl die Holzvariante, schneller fertig wären die Wellplaste und -elaste.
Ich denke immer noch mit Schaudern an meine Hau-Ruck-Übergangslösung aus Holzresten, die keine fünfzig Euro Materialkosten verschlungen hatte, aber nach dem zweiten Winter eingeknickt war. Diesmal baue ich wohl lieber für die Ewigkeit und nehme Holz und Dachpappe. – Sonst kracht mir bei meinem sprichwörtlichen Glück wahrscheinlich schon im Herbst beim ersten Stürmchen ein Ast vom Nachbarsbaum in mein Plexiglasdächlein.

Alternativ zur Schreinerei hätte ich wohl auch mit einer Karriere als Kameramann bei Horrorfilmen zumindest im B-Genre liebäugeln können. Ich meine, wenn man sich mal das Foto oben rechts ansieht; eine derartig batesmäßige Todesvorboteneinstellung wäre gar keine schlechte Voraussetzung für diesen Job.
Aber wahrscheinlich ist das Bild gar nicht mein Verdienst, sondern ausschließlich und zufällig das meiner neuen Kamera-Äpp, die ich übrigens all denen gerne empfehle, die nichts mit Apfelprodukten oder Instagram am Hut haben, aber trotzdem die aktuelle Retrooptik von Schnappschüssen schätzen.

Ich muss nur Ihr müsst nur aufpassen, dass die Kiddies nicht eines Tages vor jedem Abendessen ihre Teller knipsen und die Bilder auf Facebook hochladen. Dann doch lieber Schreiner.

3 Kommentare

  1. Tatsächlich scheinen im Betreiber dieses eben entdeckten Blogs mannigfaltige Begabungen zu stecken. Das Vorhaben „Bikegarage“ jedenfalls sieht wirklich schon recht professionell aus (ich wäre für Holz-, statt Plexidach).
    P.S. Solange die Kinder nur ihr Essen auf fb hochladen, hat man bis dahin immerhin nicht zuviel verkehrt gemacht.

    1. Grüß Sie Gott, Frau Moggadodde, Sie haben recht, es wird ein Holzdach; Berechnungen sind schon abgeschlossen. Warte noch auf Sohn 2.0, um nicht alles alleine heranschleppen zu müssen.

      Und die Kiddies schwören Stein und Bein, dass sie keine Familienangehörigen bildlich im Fatzebuch unterbringen. Ich glaub ihnen das mal.

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