Papierlos lesen (3)

Amazon und sein Kindle nerven wie Sau und ich weiß nicht mehr, wo man als Interessierter an E-Books einsteigen sollte, um sich ein eigenes Bild zu machen. Eine Alternative könnte womöglich skoobe.de sein. Die Namenswahl des Dienstes ist nicht unwitzig, man lese das Kunstwort „Skoobe“ einfach mal rückwärts. Und das Prinzip ist auch recht interessant: Man kauft keine E-Books sondern mietet sie, sozusagen. Gegen eine monatliche Flatrate von knapp zehn Euro kann man sich zwei elektronische Bücher im EPUB-Format „ausleihen“; es gibt kein festgelegtes Rückgabedatum. Bis zu fünf Bücher kann man auf iPhone, iPad, oder Android-Devices ablegen und lesen – online oder offline, zu Hause oder im Urlaub. Wer Neues will, muss zunächst alte gemietete Bücher zurückgeben. Im Gegensatz zum Buch aus der Onleihe können beliebig viele Leser die aktuellen Werke ausleihen und auch beliebig lange lesen. Eben bis zum selbst gewählten Rückgabezeitpunkt.

Wer genauer wissen will, wie das funktioniert, der lese gerade mal bei Paper’C nach. Skoobe ist offenbar ein Literaturvermarktungsprojekt, das von den Verlagsgruppen Holtzbrinck und Random House ins Leben gerufen wurde und an dem mittlerweile 70 Verlage mit teils sehr aktuellen Titeln teilnehmen. Aus dem verlinkten Artikel bei Paper’C geht jedoch hervor, dass die Abdeckung der Bestsellerlisten derzeit noch ziemlich rudimentär ist.

Für Vielleser ist Skoobe womöglich eine preiswerte Ergänzung: Sie können alle verfügbaren Titel ohne Wartezeiten lesen und bezahlen dafür nicht mehr als zehn Euro pro Monat, einen relativ niedrigen Preis im Vergleich zu den Kosten, die durch Kauf im Buchhandel entstehen würden. Dabei können sie auch zwischen verschiedenen Lesegeräten wechseln und jeweils an den aktuellen Stellen weiterlesen; also morgens und nachmittags auf dem Smartphone in der U-Bahn, abends auf dem Tablet auffem Sofa; oder am Strand.

Aber auch hier gilt natürlich das stets gleiche DRM-Lied: Die Bücher gehören dem Mieter nicht und können deshalb nicht weitergegeben oder abgespeichert werden. – Und Gelegenheitsleser legen bei dem Modell natürlich drauf. Wer die zwei Bücher pro Monat nicht nutzt, zahlt Monat für Monat zehn Euronen für nichts und wieder nichts. Is‘ halt wie Muckibude für Bewegungsfaule.

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