Erster Weihnachtsfeiertag, Sonntag kurz vor elf Uhr morgens. Gerade habe ich mir unten am Kiosk die Tageszeitung mit der begehrten Wochenendbeilage geholt und blättere am Esstisch das Heft durch. In der Küche schnorchelt die Espressomaschine asthmatisch auf dem Gasherd, im Schlafzimmer die Herzdame. Ich mach mir einen café con leche und überlege, wie wir den Tag durchbringen wollen. Es ist schön draußen, Sonnenschein und jetzt schon beinahe fünfzehn Grad warm. Wir müssen etwas unternehmen denke ich, als das Telefon klingelt.
Lourdes ist dran, sie fragt: „¿Paellas en Gavà?“
Zwei Stunden später stelle ich das Moppet auf dem Parkplatz hinter dem heruntergekommenen chiringuito am Strand von Gavà ab. Lourdes, Ana, Oriol und Gasi sitzen schon auf der Terrasse der Bude. Wir setzen uns dazu und bestellen einen Aperitiv. Die Sonne brennt, hinter den Windschirmen des Chiringuito hat es gut zwanzig Grad.
Die Diskussion über Jordi Pujol, den katalanischen Präsidenten, geht mir bald auf die Nerven. Ich ziehe Stiefel und Socken aus und gehe über den warmen Sand zum Wasser hinunter. Das Meer ist eisig, aber ich wandere trotzdem an der Wasserlinie entlang und sehe zu, wie die Wellen meine Fußabdrücke aus dem Sand spülen, bis die Freunde winken: Die Paella ist da! Mit Muscheln und Gambas und Zitronenvierteln.
Ich laufe zurück zum Chiringuito. – So muss Weihnachten! Die Chiringuitos gibt es seit vielen Jahren nicht mehr. Schade.
[grey_box]Was war das denn? – Mein Beitrag zur Blogparade: Mein Text zum Meer[/grey_box]
Na, ist hier etwa jemand in den Urlaub gefahren?