Bin wieder in alte Gewohnheiten zurückgefallen: nur durch das Internet streifen, lesen wozu ich Lust hatte, nirgendwo etwas kommentieren, nichts schreiben, keine Spuren hinterlassen außer vielleicht die IP-Adresse in irgendwelchen Auswertungsprogrämmchen. Gibt es Blogger, die tatsächlich nachsehen, woher welche Leser kommen? Das fände ich aber witzig, geradezu aberwitzig.
Die Wortmischerei habe ich vernachlässigt, aber das darf ich.
Dafür habe ich zwei witzige Sachen entdeckt. Einmal die Bluntcards, unter denen ich die Abbildung zu diesem Eintrag gefunden habe. Und zum zweiten – oh Schreck! – mich selbst.
Mit einer gewissen Berechtigung wirst Du jetzt vermutlich sagen: Es kann nicht schlecht sein, sich selbst zu finden. Endlich ganz eins zu sein mit sich selbst.
Ist Dir das noch nie passiert? Du gehst in einer Menschenmenge durch die Stadt und siehst plötzlich vor Dir jemanden. Von hinten. Und Du hast auf einmal das Gefühl, Mensch, das bin doch ich, die da vor mir hergeht. Ich selbst und keine andere!
Genau so ist es mir vorhin ergangen. Nur dass ich nicht durch die Stadt spazierte, sondern die altbekannten Pfade im Internet entlag schlich. Dort wo ich immer lang gehe. Und auf einmal sehe ich mich selbst.
Also nicht direkt als Person sondern als Text. Da lese ich vor mich hin und merke auf einmal: Das ist ja mein eigener Text, den ich da vor mir habe!
In diesem Fall las ich beim Herrn Passe.par.tout: Happy landings. Ein waschechtes Zitat. Mit Quellenangabe. Ein wenig zittrig war mir schon zu Mute dabei. Natürlich hat der Herr jedes Recht dazu, die Passage zu zitieren. Schließlich hatte ich über ihn, beziehungsweise über sein Blog geschrieben.
So geht das also, wenn man sich über andere auslässt. Man muss damit rechnen, dass sie einem den Spiegel vorhalten. Was hatte ich da über ihn geschrieben? „Einer der mir gefährlich werden könnte.“
So hatte ich das aber nicht gemeint :-)
Eure Charlotte
… obwohl durch mein hohes Lebensalter und die konsekutive Presbyopie nur erschwert sehend – lange Haaare hängen mir ja idealerweise nicht ins Gesicht – , ist es mir gelungen, kleine Bildfragmente von Ihnen zu finden, die bei mir den Eindruck hinterlassen haben, dass Sie ganz hübsch hübsch sind.
Dass ich ununterbrochen auf der Suche nach DER Frau bin und nie „landen“ kann stimmt natürlich so pauschal nicht – so erinnere ich mich ziemlich genau an eine von hohem Erwartungsdruck geprägte leib-seelische Verbindung mit einem blutjungen weiblichen Wesen, die leider nach wenigen Wochen wegen unüberbrückbarer Gegensätze in allgemeinpolitischen Fragen und an unserem hohen Altersunterschied – sie war erst 14, ich schon 15 Jahre alt – zerbrach; derart traumatisiert konnte ich mein rudimentäres Dasein eher fristen, als leben – bis das Internet geboren wurde, ich meine Sottisen niederschreiben und so meine Bestimmung finden konnte – SIE dürfen das wissen, meine Eltern und wenigen Freunde nicht, denn die sind bis heute der Meinung, aus mir sei letztendlich doch noch was geworden und ich hätte ein festes Engagement als Pianospieler in einem Bordell.
Und: sind Sie hübsch, feminin, alt genug, überwiegend nah bei sich selbst, klug und mutig?
(Inzwischen haben Sie bestimmt das Impressum auf jeder meiner Seiten gefunden und wissen, wohin Ihre Antwort gehen sollte – ich glaube an Sie!)
Wenn Sie mir antworten, kommen Sie ganz oben auf den Stapel …
(sorry, aber DAS konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;-))
Herzlich Ihr
„docbuelle“
Das mit dem ehrenwerten Beruf als Pianospieler im Bordell gefällt mir. Eine vertrauenbildenende Maßnahme im Kommentar sozusagen. Aber Ihr Impressum brauche ich ja gar nicht. Der Herr Wortmischer hat mir ja Ihre Nachricht weitergegeben. Allerdings bin ich noch gar nicht so weit, mich auf E-Mailerei einzulassen. Ich glaube, ich habe hier ein bisschen zu schnell und zu viel Gas gegeben. Wie der Mechatroniker unten wissend schreibt: „Wer anderen eine Grube schreibt …“
Muss erst noch für mich selbst ein paar Antworten auf diese kontaktanzeigig anmutende Fragekette nach hübsch, feminin, alt, mir selbst nah, klug und mutig finden. (Zumindest der Mut fehlt mir derzeit noch ;-)
Lassen Sie sich Zeit!
Ich bin diplomierter Flirter (2 Wochenenden Kurs der VHS, weil das eigentlich belegte Seminar „Angstfrei Töpfern“ ausgebucht war) und als solcher weiß ich:
„Alles kommt zu dem, der warten kann!“
N.B. die angemerkte „diese kontaktanzeigig anmutende Fragekette“ (Ach? Sie sind also auf Kontaktanzeigen-Plattformen versiert?) habe ich mir so aus der Tastatur geschüttelt und ahne nun, dass mehr in mir bzw der Tastatur steckt, als ich vermutet habe…
ciao, Tscharlie, das Wochenende wird hell und warm und lebendig – geniessen Sie es!
„Ach? Sie sind also auf Kontaktanzeigen-Plattformen versiert?“
Also an dieser Stelle ziehen Sie falsche Schlussfolgerungen, werter Herr Doktor. Ich plattforme nicht. Hingegen bin ich Abonnentin der ZEIT, die bekanntlich nicht über eine Witze-Seite verfügt. Jedenfalls nicht im Inhaltsverzeichnis. Tatsächlich aber gibt es schon eine Seite zum Lachen im ZEIT Magazin. Dort lese ich nämlich am liebsten die Kontaktanzeigen der Frauen, die sich einen Mann angeln wollen. Über die kann ich zwar nicht lachen, aber meist hämisch grinsen.
(Jetzt sehen Sie, womit ich Ihre kontaktanzeigige Formulierung in Verbindung gebracht habe.)
Wer andern eine Grube schreibt … :-)
Wie ausnehmend wahr!