Ja, ich bin weiß schon: Ich bin ein leichtgläubiger Trottel. Jeder, der schon mal bei Amazon bestellt hat, beherzigt den wichtigsten Grundsatz: Buch aus der Verpackung nehmen und so schnell wie möglich den ganzen mitgelieferten Werbekram in den Papiermüll entsorgen. – Nur ich wieder nicht.
Genau. Da strahlt mich dieser Hochglanzzettel an, melde Dich bei Audible an, hol Dir für umme ein Hörbuch Deiner Wahl. Dann biste im Club, herzlich willkommen, und kriegst Monat für Monat ein weiteres Hörbuch für schlappe 9.95 Euronen. Egal wieviel die laut Preisliste sonst kosten sollen.
Prima, denk ich, bin ja jetzt in dem Alter, in dem man sich gerne vorlesen lässt. Weil ja die Augen nicht mehr so mitmachen wie früher. Also toll, oder?
Ich registrier mich, „kaufe“ für null Euro so ’nen Thriller, von Beckett, sowas mit Chemie des Todes, und freu mich schon wie der Schneekönig darauf, beim Werkeln oder Rasieren oder Pendeln schick einen vorgelesen zu bekommen. Hörbuch aufs Smartphone und ab die Post. Super, denk ich.
Aber jetzt pass auf! Ich will das Teil runterladen und schwupps rüber aufs Androidphone. Denkste! Heidenei, erst muss da so ’ne Managementsoftware auffen PehZeh, und dann kommen endlich Hörspieldatei eins und zwei in einem komischen .aa-Format an, mit dem mein Phone rein gar nichts anfangen kann.
Was kann man da machen, sinniere ich und guck mal rein ins Netz der Netze. Na klar, da muss ich mir iTunes auffen PehZeh tun und die Dateien auf CD brennen und dann auf MP3-Format rippen. – Boah! Ich und iTunes? Habt Ihr sie noch? Und warum erst auf CD? Irre!
Also so macht Ihr mit mir kein Geschäft, Ihr Amazonen. Das muss anders werden. Ich bezahl ja gern, wenn Ihr mir ein knackiges Angebot macht. Aber dann will ich das Gesülze schon auch so anhören, wie und wo ich will.
Hömma, Doh. Oder?