So kennen wir es. Freitags Müll. Einmal die Woche kommt die Müllabfuhr und leert die schwarze Restmülltonne. Aber natürlich nur den Restmüll. Für die blaue Papiermülltonne und die gelben Recyclingmüllsäcke fahren andere Entsorgungsunternehmen in unterschiedlichen Zeitzyklen durch die Straßen. Ich habe da den Überblick verloren. Deshalb werfe ich jeden Abend einen Blick auf die Auffahrt meines Nachbarn, der den Müllräumungsplan auswendig gelernt hat. Wenn seine Tonnen und Säcke draußen liegen, mache ich mich ebenfalls an die Entsorgung der jeweils aktuellen Müllsorten. – Eingeprägt hat sich mir nur: Freitags Müll. Einmal die Woche.
Zum Beispiel in Spanien läuft das anders. Da räumt die Müllabfuhr die Tonnen jeden Werktag leer, notfalls sogar mitten in der Nacht. Außerdem fährt sie Sonderschichten zur Reinigung der Tonnen. Die Behälter werden behördlicherseits ausgespült und desinfiziert. In Deutschland müsste man sich schon im gleichen Wohnhaus wie Renate Bergmann einmieten, um in den Genuss einer Mülltonnenreinigung zu kommen. (Frau Bergmann behandelt ihre Tonne schon mal mit Sagrotan.)
Aber in südlichen Gestaden ist die Tonnenreinigung womöglich schon deshalb notwendig, weil man nie weiß, was dort über den Müll so alles entsorgt wird.
Dieses Foto habe ich irgendwann von einer italienischen Ex-Kollegin zugeschickt bekommen. – Und an dieser Stelle kommt Ihr ins Spiel! Erklärt uns in den Kommentaren, was hier los ist. Haut in die Tasten. Am kommenden Mittwoch suche ich mir meinen persönlichen Lieblingsbeitrag aus und verleihe den Freitagstexterpokal.
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