Jammer-Wasch-Gelappe

Jammer-Wasch-Gelappe

Entschuldigt bitte, aber ich bekomme es gerade nicht so ganz hin, wie ich mir das vorstelle. Weil: zu viele Baustellen an zu vielen Lebenskreuzungen gleichzeitig. Oder: zu wenig Kraft, um endlich den Deckel aufzubekommen.

Heute also zwischendurch: Wasserstandsmeldungen.

In der Fabrik wursteln gerade ganz viele Menschen mit ganz viel gutem Willen zeitgleich an den gleichen Themen. Das führt unweigerlich zu Verwirrung, bestenfalls zu parallelen Arbeitsprozessen, schlimmstenfalls zu gegenläufigen. – Kann vielleicht mal bitte einer das Glas festhalten und der andere den Deckel aufdrehen? Weil sonst bin nämlich ich es, der die Sauerei aufwischen darf, wenn das Einmachglas auf dem Boden zwerschellt ist. Mannomannomann. Wie im Kindergarten …

Am Freitag geht es in die letzte Vorstellungsrunde unseres noch immer aktuellen Stücks. Aber wie das im Laientheater eben so ist, sind uns seit Dezember ein paar wichtige Darsteller verloren gegangen. Schwangerschaft, wichtige berufliche Verpflichtung, oder vielleicht auch nur Lustlosigkeit? Die Ersatzbesetzungen laufen jedenfalls schleppend, was dazu führt, dass wir nur eine Woche vor Aufführung Ersatz für den Ersatz brauchen und zwei Szenen aus dem Stück herausoperieren müssen. – Nervenaufreibend ist das. Frustrierend. Und der Spiellaune nicht gerade förderlich.

In der Hauptstadt des Nachbarbundeslandes, dort wo es manchmal singt und kracht lacht, haben wir gestern meine Lieblingsgroßtante unter die Erde gebracht. Also zumindest das, was von ihrem dröhnenden Lachen, empörten Schnaufen und letztlich stets resignierenden Schulterzucken noch übrig war nach der Reise durchs Krematorium.
Dabei festgestellt, dass den Katholen zumindest in Deutschland wohl endgültig der Nachwuchs ausgeht. Das war jetzt schon die dritte Beerdigung, die ein dunkelhäutiger, frisch importierter Priester abhielt, mit hohem Engagement aber so rudimentären Deutschkenntnissen, dass mich während des Gottesdienstes immer wieder der Lachreiz erbeben ließ, wenn der arme Mann ein weiteres Mal an einer schwierigen Passage scheiterte.

Papa W. konnte nicht dabei sein beim Abschied von seiner Tante. Weil er nämlich mit einer Fetzen-Lungenentzündung im Krankenhaus liegt, die er sich eingefangen hat, kurz nachdem sie seine Allergien durch Absenken des Immunsystemspiegels in den Griff bekommen haben.

Und ich hab gerade tierisch Appetit auf Essiggurken. Bin aber nicht schwanger, das ist die gute Nachricht heute.

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