Apropos Micky Maus

Minnie Maus

Während der gestrigen Googelei nach Herrn A*ki und der Micky Maus bin ich in den Tiefen des Internetzes auf ein Foto gestoßen, das ich Euch beim besten Willen nicht vorenthalten kann. Ich weiß leider nicht, wer diese Aufnahme geknipst hat, aber sein Humor ist schlichtweg einzigartig.

[white_box]Frau Annette stößt an

Ja, wir haben uns bisher ziemlich gut amüsiert mit der EM. Selbst wenn in sportlicher Hinsicht der Fußball nichts hergab, wie zum Beispiel bei der deutsch-polnischen Begegnung, haben wir immerhin andere Themen gefunden, mit denen man sich durchaus auch mal beschäftigen kann.

EM-Hools 2016

Und dann sehe ich gestern solche Bilder in den Nachrichten. Unten auf dem Rasen brennen Leuchtraketen, oben auf den Rängen prügeln sich die Zuschauer.
Damit wir uns nicht missvertehen, ich finde sowas abartig, völlig bescheuert und komme aus dem Kopfschütteln kaum raus. Aber richtig überrascht bin ich nicht. Das gehört inzwischen zum Fußball wie die Torjubelabfeierei.

Wenn ich aber daran denke, dass die Hools den ganzen Kram ja irgendwie trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ins Stadion verschafft haben müssen, dann wird mir schummrig. Was, wenn statt Feuerwerk jemand eine solide Rohrbombe mitbringt? So richtig im Griff haben die Sicherheitskräfte die Sache wohl kaum. Ich muss gerade an die Olympiade 72 in München denken und es wird mir eng im Hals. Hoffentlich geht das alles gut …

(Ist heute nicht mein Tag, Entschuldigung.)[/white_box]

Being Steve A*ki

Steve AoinkiWas macht ein überarbeiteter Vater an einem verregneten Samstagvormittag? – Er fläzt sich aufs Sofa, liest die Wochenzeitung, streamt sich einen gepflegten Krimi auf die Mattscheibe, lernt etwas über die aktuellen Helden der Jugend. Die Tochter 3.0 war vor ein paar Wochen auf dem Big City Beats Festival und lauschte dort unter anderem einem gewissen Steve A*ki, dem strahlenden Star der hippen DJ-Szene. Kennen Sie den Mann? Ich jedenfalls bis heute Morgen noch nicht. Obwohl er mit dieser Frisur durchaus auch als Held meiner Jugend durchgehen hätte können. Als Drummer einer Band zum Beispiel. DJs mit Promistatus gab es damals ja noch nicht.

Auf jeden Fall kam Tochter 3.0 letzthin nach Hause und erzählte, ihr Liebster brauche unbedingt so ein A*ki-T-Shirt. Als Geburtstagsgeschenk. Mega-in, das Teil. Gibt es aber nicht zu kaufen. Mir schwante schon, worauf das hinauslief.
Heute Morgen googelte, instagrammierte und twitterte ich. Dann waren Bleistift, Fineliner und Edding meine Freunde, und ich strichelte eine A*ki-Maus.

Micky Aoinki #workinprogress

*) Natürlich heißt der Mann nicht A*ki. Aber um einen Ansturm von googlenden Fans auf diesen beschaulichen Winkel des Netzes zu vermeiden, ziehe ich es vor, an Stelle eines o ein Sternchen zu verwenden.

[white_box]Frau Annette stößt an

Gestern haben wir den Wortmischer schmählich im Stich gelassen bei der EM-Übertragung seines Lieblingsteams, der Furia Roja, gegen die Türken. Ich weiß, sowas macht man nicht unter Freunden. Aber nach dem vorangegangenen deutsch-polnischen Abend war ich leider unpässlich. Doch als ich dann vor dem Betthupferl noch die Zusammenfassung des Spiels gesehen habe, da wusste ich: Unsere Absenz war nicht nur ein sozialer Lapsus. Wir hatten es zudem versäumt, den künftigen Europameister zu sehen.

Andres IniestaDa war er nämlich wieder, dieser kleine Kerl, der mir schon in früheren Turnieren aufgefallen war. Hauptsächlich wegen seiner ungesund gräulich-grünen Gesichtsfarbe. Man denkt immer, gleich wird er auf dem Platz zusammenklappen mit Hirnschlag, Herzinfarkt oder durchbrechendem Magengeschwür, und dann wuselt der sich durch, tanzt durch die gegnerische Abwehr und schlägt Pässe, bei denen Kroos, Schweinsteiger und Kedira vor Neid noch blasser werden als dieser Andres Iniesta selbst. (Herrn Erdogans Gesichtsfarbe habe ich gestern Abend zwar nicht gesehen. Aber ich bin mir sicher, dass im Vergleich zu ihm alle vier genannten Spieler wie das blühende Leben ausgesehen haben werden.)

Eines ist jedenfalls klar: Ich werde kein Spiel der Spanier während dieser EM mehr versäumen. Du kannst schon mal die Tapas vorbereiten, liebster Wortmischer ;-)[/white_box]

Beziehungsweise

Halbzeit Schland-Polen. Frau Annette, zwei weitere Personen, die ich gar nicht erst gefragt habe, ob ich sie namentlich nennen darf, sowie ich unterhalten uns über Beziehungsfragen. Dass es überhaupt zu diesem abwegigen Thema kommen konnte während einer EM-Partie der deutschen Mannschaft, das sagt ja schon einiges über das Fußballspiel aus. Oh, Mann!

Jedenfalls: Frau Annette verteidigt vehement ihre Vorliebe für wechselnde Liebschaften gerade in einem Alter, in dem die allermeisten Menschen ängstlich auf Kontinuität setzen nach dem Motto: Ich brauche doch schließlich jemanden fürs Alter!

Diese Position sei kompletter Schwachsinn, räsonniert Annettchen. „Wozu in aller Welt brauche ich jemanden fürs Alter? Um mit ihm zu streiten? Wenn ich alt bin, also so richtig alt, dann sitze ich im Pflegeheim. Dort benötige ich niemanden, um mit ihm zu hadern und mir selbst (und ihm) das Leben schwer zu machen. Die Windeln macht dann bestimmt nicht er mir leer.
Aber jetzt habe ich noch was vom Leben. Ich mach mir doch lieber noch eine schöne Zeit mit ein paar Prinzen, auch dann wenn gerade weil ich übermorgen nichts mehr mit ihnen zu tun habe. Lasst mich doch in Ruhe, Ihr seid echt alle blöd!“

(Die Überschrift zu diesem Beitrag stammt übrigens auch von Frau Annette: „Beziehungsweise“. Weise in der Beziehung. Oder eben nur ganz relaxed „beziehungsweise“. Manchmal ist sie echt die bessere Wortmischerin.)

P. S.: Wir haben getrunken. Alkohol. Was für ein liderliches Pack. Morgen Heute in ein paar Stunden ist Arbeitstag. Oh je.

[white_box]Frau Annette stößt an

Heute der beste Mann im Spiel der Mannschaft und außerdem der ehrlichste im Interview: Jérôme Boateng. Ich will den jetzt als Nachbarn. Sofort![/white_box]

Spaghetti mayonesa zur #em2016?

[white_box]Frau Annette stößt an

Mario BalotelliWas ich unbedingt noch loswerden muss, bevor ich vom Wortmischer einen Platzverweis bekomme: Ich freue mich ja so auf die Spiele der italienischen Mannschaft! Ich hoffe sehr, dass sie wieder diesen ulkigen Kerl mit dem Mayonnaisestreifen auf der Glatze dabei haben. Seine testosterongeschwängerten Ausbrüche auf dem Spielfeld während der letzten EM (oder war es die WM?) gehörten zu den Highlights, die das weibliche Publikum bei der Stange hielten. Unfassbar, was der für eine Show auf dem Rasen abzog.

(Eine gehörige Portion Grusel war natürlich auch immer am Start. Ich stelle mir immer vor, ich hätte so ein Paket zu Hause im Bett liegen. Gott steh mir bei!)[/white_box]

Frau Annette stößt an

Der Countdown hat begonnen. Nur noch achtundvierzig Stunden, dann rotten sich wieder zigmillionen Männer in Sportarenen und Public Viewing Areas zusammen, stimmen Chorgesänge an und ölen ihre Stimmbänder mit hopfenhaltigen Getränken. Spielberichte werden auf uns niederprasseln, dass die Starkregenfälle der vergangenen Wochen wie milder Sommernieselregen in unserer Erinnerung verblassen werden.

Ob ich auch vom Virus befallen werde? Weiß ich noch nicht. – Einerseits bin ich für gute Fußballspiele ja durchaus zu haben, aber andererseits geht mir der Fifa-Hype mittlerweile doch gewaltig auf die Nüsse Nerven. Wie gut, dass ich über eine scharfsinnige Nachbarin verfüge, die dem Großereignis schon jetzt nur ein mildes Lächeln abgewinnen und mich mit ihren Anmerkungen erden kann.

[white_box]Frau Annette stößt an

Ich versteh da was nicht. Kann mir das mal jemand erklären? Auf ein internationales Turnier nimmt der Trainer doch üblicher Weise die Besten mit, die Fittesten, die Schnellsten. Jetzt lese ich hier, dass dieser alte Mann mit dem Sixpack Bierbäuchlein, den sie alle Schweini nennen, in „der Mannschaft“ ist. War der nicht schon nach dem Endspiel der WM ausgeblutet? Es heißt, der Löw nimmt ihn mit nach Frankreich, damit er mit seiner Erfahrung die jungen Spieler motiviert, sozusagen als Maskottchen also. Gut, kann man sicher machen, auch wenn ich das merkwürdig finde.

Mats HummelsEine zweite Personalentscheidung des Bundestrainers kann ich hingegen sehr gut verstehen, obwohl die sportliche Ausgangslage im Vergleich mit diesem Schweini beinahe identisch ist. Auch Mats Hummels ist marode und kann derzeit nicht auf dem Spielfeld eingesetzt werden.
Aber ich meine, irgendjemand muss doch am Spielfeldrand sitzen, gut aussehend für Nahaufnahmen zur Verfügung stehen und dafür sorgen, dass auch dem weiblichen Publikum etwas fürs Auge geboten wird. Also wenn sie den Hummels bei jeder Spielunterbrechung einblenden, dann schau sogar ich mir die Spiele der deutschen Mannschaft an. (Sorry, beinahe hätte ich vergessen, dass die Mannschaft in deutschen Trikots ja längst nicht mehr deutsch ist. Zum Glück erinnern mich ja die Herren der AfD im Tagesrhythmus an diese Tatsache.)

Äh, was wollte ich sagen? Ach ja: Ich zähl auf Dich, Mats![/white_box]

Rund um den Henninger Turm

Schnittlauch in Hagelkörnern

Krawumm! Hinter dem Großen Feldberg türmen sich in Sekundenschnelle Wolkengebirge auf und schieben sich über den Taunusgipfel. Obwohl auf meiner Dachterrasse noch die Sonne scheint und ich bei wohligen 29 Grad neben einem Hefeweißbier unter dem Sonnenschirm sitze, weiß ich sofort, dass der Spaß jetzt ein Ende hat. Und zwar ein ziemlich abruptes. Sonnenschirm einklappen, Sitzpolster in die Wohnung, und schon geht es los.
„It’s rainig pearls!“, singen die Weathergirls, und mein sonst so fröhlich dem Sommer entgegen blühender Schnittlauch ist schockiert und liegt bedröppelt im Hagelperlenbett. Und ewig singen die Feuerwehrsirenen …

Innerhalb einer Viertelstunde ist die Außentemperatur um 12 Grad gefallen, und ich bin endlos dankbar, dass unsere diesjährige Gedächtnisfahrt rund um den Henninger Turm * schon vor einer Stunde zu Ende gegangen war und ich mein auf dem Fahrradsattel weich gerittenes Hinternfleisch wenigstens noch ein halbes Stündchen auf der Terrassenbank abhängen konnte.

~

*) Ganz Sporthessen ist besetzt vom Kapitalismus der glitzernden Bankentürme Mainhattans. Das einstmalige Waldstadion der Frankfurter Eintracht heißt längst „Commerzbank Arena“ und das regional beliebt-berüchtigte Radrennen Rund um den Henninger Turm wird seit ein paar Jahren als „Rennen um den Finanzplatz Eschborn“ angekündigt.
Vollkommen bekloppt. Die sind alle nicht mehr ganz knusper, sage ich Euch. Und deshalb hat sich eine unerschrockene Schar von Freunden zusammen gefunden, die jedes Jahr so bald als möglich nach dem 1. Mai eine Gedächtnistour Rund um den Henninger Turm fahren.

Hauptziele der Fahrten sind natürlich nicht Etappen-Bestzeiten sondern Gasthäuser, in denen man zur Aufpäppelung von Stimmung und Kalorienhaushalt Pausen einlegen kann. Unseren diesjährigen Einkehrschwung absolvierten wir heute im Ahrenshof, einem kuschelig-verwinkelten Gasthof mit Biergarten bei Bad Vilbel, in dem – natürlich rein zufällig – der Wortmischer-Sohn 2.0 die Finanzierung seines nachschulischen Vorstudien-Lebens als Kellner sicher stellt.

Bei Salaten und Schnitzeln und Kellerbieren bejubelten wir unsere sportlichen Höchstleistungen, und ich beglückwünschte mich ganz in mich gekehrt zum wiederholten Male für die Entscheidung, mein neues Rad nicht mit weichem Gelsattel für Rentnergesäße auszustatten, sondern mit einem schlanken, ziemlich harten Sportsattel. Auf mehrstündige Strecken ist der tausendmal sitzhügelschonender als die breiten Kamelfleisch-Gelsättel. Sag ich mal so. Als Tipp. Dies hier ist ja schließlich auch ein Service-Blog.

Springfluten

Springflut in der Fabrik

Eines muss ich voraus schicken: Ich pflege zu schlafen wie ein Stein. Üblicherweise falle ich um Mitternacht aufs Lager und gefühlt wenige Sekunden später klingelt der Wecker, es ist Viertel nach sechs Uhr morgens. Nur in der Nacht auf den vergangenen Montag erwachte ich von gewaltigem Getöse mitten in der Nacht. Schlaftrunken wandelte ich in die Küche, starrte hinaus ins donnernde Naturschauspiel.
Sagenhaft. Silvesterfeuerwerk ganz ohne Schwarzpulver! Fasziniert machte ich mir ein Tütchen Salzbrezeln und eine Halbe Bier auf. Sowas hatte ich noch nie erlebt, nicht in meinem ganzen ereignisreichen Leben.

Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Manchmal sogar jede Menge davon. Den nächsten Morgen in der Fabrik müssen Sie sich ungefähr wie auf dem Bildchen da oben vorstellen. Der Hausmeister stapfte mit finsterer Miene durch das überflutete Foyer (siehe Obelix im Streifenpyjama), während der Wortmischer (mit dem sexy Badeanzug) versuchte, die jodelnde Küchenchefin im psychologisch versierten Gespräch zu trösten.
Das Ganze kam ein kleines Bisschen ungelegen, da gerade der Bürgermeister (Mann mit Kappe links) und viele andere Gäste und Pressevertreter (nicht im Bild, doch hoffentlich nicht abgesoffen) auf den Beginn der Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung eines Erweiterungsgebäudes warteten, die just für diesen Tag angesagt war.

Ich sag mal: suboptimale Rahmenbedingungen für das nach der Firmengründung zweitwichtigste Ereignis unseres Gemischtwarenladens. Aber wenigstens hatten wir alle frisch gewaschene Füße. Merke: Immer optimistisch bleiben.
Es kann ja nur besser werden auch noch schlimmer kommen. Am härtesten getroffen hat es letztlich den Polier der Tiefbaufirma. Der stratzte nämlich zielsicher ins nasse Fundament, und ließ sich auch nicht von mir trösten, als ich ihm versicherte, die schicken italienischen Betontreter stünden ihm ausnehmend gut.

~

Es bleibt außerdem zu vermelden, dass neben der Fabrikhalle auch mein Liebesleben auf einer beinahe als hawaiianisch zu bezeichnenden Welle surft und ohne jeden Zweifel gerade auf den absoluten Höhepunkt 2016 zusteuert.
Stellen Sie sich vor, gleich zwei untereinander befreundete Damen bezeugen unmissverständlich und zeitgleich ihr Interesse. Also nicht etwa die eine an der anderen, sondern beide am Herrn W. Ich meine: Augenaufschläge, all diese zufälligen Berührungen, strahlendes Lächeln …
Am Feiertag fand ich gar einen Zettel in meiner Jackentasche mit einer handschriftlichen Notiz: „Irgendwann wirst Du Dich ja wohl mal entscheiden müssen!“ – Ich weiß gar nicht, von welcher der beiden Damen dieser beziehungstechnisch zweifellos wertvolle Ratschlag stammt. Ich brauche Schriftproben, auch wenn man die heutzutage ja kaum bekommt. Aber das ist ein anderes Problem …

… und gerade auch nicht das meine. Denn dummer Weise ist es ziemlich egal, wer die Zettelschreiberin ist. Außerordentlich bezaubernd sind sie natürlich beide, zum Anbeißen, oder zum Dahinschmelzen. Nur schmelze ich gerade eben nicht. Ich gebe den Eisberg, weil – ja, weil keine von beiden die Camperin ist.
Denn bei der Camperin könnte ich sehr wohl schmelzen, mit Freuden sogar. Aber ich befürchte, ich habe so ein Händchen für Damen, die unter den gegebenen Lebensumständen leider nichts mit mir anfangen können. Selbst wenn sie wollten.

Sie sehen, es bleibt kompliziert und die Springflut der Leidenschaft wogt gerade an mir vorbei, um irgendwann und irgendwo an ferne Gestande zu branden.

Aber was ich eigentlich sagen wollte: Sie erkennen sicher, dass es mir nicht etwa die Sprache verschlagen hat. Im Augenblick allerdings muss ich erst mal meine Füße trocknen.